Ortschaftsrat: Faulhaber kritisiert Stadtverwaltung-Informationspolitik

Kehl-Leutesheim. Bei der Leutesehimer Ortschaftsratsitzung am Montagabend segnete das Gremium mehrere Auftragsvergaben für Baumaßnahmen im Kindergarten und der Mehrzweckhalle ab. Hans Baas (SPD) bemängelte wie schon oft die seiner Ansicht nach unzulänglichen Beschlussvorlagen der Stadtverwaltung: »Wir wissen eigentlich gar nicht, worüber wir abstimmen.«

In der Tat lässt sich aus der Vorlage kaum mehr als das Gewerk entnehmen. »Die Informationen, die wir bekommen, sind immer sehr dürftig«, stimmte auch Ortsvorsteher Heinz Faulhaber (SPD) zu. Er müsse immer nachhaken, um detailliertere Angaben zu bekommen. »Das ist kein Gebaren, wie man miteinander kommuniziert«, kritisierte er die Stadtverwaltung. Auch träfe manche Vorlage erst kurz vor oder sogar am gleichen Tag der Sitzung, in der über das Vorhaben beschlossen werden soll, ein. Da bliebe keine Zeit, sich mit der Sache zu beschäftigen. »Es wäre wünschenswert, wenn der Ortschaftsrat frühzeitig informiert würde«, sagte Faulhaber.

In der Sitzung stellte er zudem die Themen vor, die er kommende Woche mit OB Toni Vetrano und Kehls Baubürgermeister Harald Krapp bei einem Ortstermin zu den Prioritäten der Dorfentwicklung besprechen wolle. So soll unter anderem die Umgestaltung der Ortsmitte rund um das Milchhiesl sowie das Baugebiet »Lange Sand« Thema sein. Außerdem will er mit Vetrano und Krapp erörtern, was getan werden kann, um den alten Menschen in Leutesheim ein Leben zu ermöglichen, damit sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben könnten und »nicht in ein Altersheim weiß Gott wo« müssten. »Es wäre schön, wenn wir hier ein Gebäude hätten, wo wir Entsprechendes realisieren könnten«, sagte er.

Auch die von der Stadt Kehl geplante innerstädtische Bauflächengewinnung werde zur Sprache kommen, so Faulhaber. Laut einer Auswertung, die dem Gemeinderat vorlag, gibt es in Leutesheim 50 Flächen, die sich für eine Wohnbebauung eignen. Damit hat der Ort nach der Kehler Kernstadt mit etwa 92 Flächen das höchste Potenzial an freien Arealen, die bebaut werden könnten, gefolgt von Auenheim mit etwa 38. Insgesamt haben die Planer in Kehl 400 sogenannte »Potenzialflächen« ausgemacht – mit zusammen 30 Hektar Fläche, was in etwa 40 Fußballfeldern entspricht.

Text: Antje Ritzert
Foto: Marco Karch

 

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