Gegenwehr auf Grundschul-Groll aus Bodersweier

Kehl-Leutesheim. Auch wenn die angeblichen Mängel der Grundschule Leutesheim in der Bodersweierer Bürgerversammlung Ende Dezember nicht näher genannt wurden und der Vorwurf zudem nicht von offizieller Seite, sondern aus dem Publikum kam, sah sich Ortsvorsteher Heinz Faulhaber (SPD) genötigt, auf der jüngsten Ratssitzung Stellung zu beziehen. Die Grundschule Leutesheim sei »bestens aufgestellt«, sowohl was die fachliche Kompetenz betreffe als auch das Umfeld und die verkehrstechnische Anbindung. Derzeit würden 115 Kinder die Schule besuchen. Von acht Klassenzimmern seien sechs belegt. Eine Doppelklasse verlässt die Einrichtung in diesem Jahr. »Unsere Sorge ist eher, dass wir nächstes Schuljahr keine neue Doppelklasse mehr zusammenbekommen«, sagte Faulhaber. »Dann verlieren wir einen Lehrer«. Der Klassenteiler läge derzeit bei 28 Kindern.

Faulhaber verwies auf die Schulstandort-Diskussion vor zwei Jahren. Damals war Bodersweier mit der Idee vorgeprescht, einen Teil der Grundschule Leutesheim nach Bodersweier auszulagern. Bodersweier hat keine eigene Grundschule, der Nachwuchs wird – wie auch die Kinder aus Zierolshofen – regelmäßig in Leutesheim eingeschult. Das Staatliche Schulamt Offenburg hat den Bodersweierern jedoch eine eindeutige Absage erteilt. Wann immer möglich wolle man solche Kleinst-Standorte vermeiden und eher pädagogisch und organisatorisch sinnvolle Einheiten schaffen, hieß es damals. Die Grundschule solle deshalb am bewährten Standort bleiben und nicht ohne Not auseinandergerissen werden.

Dem Leutesheimer Ortsvorsteher liegt ein aktuelles Schreiben des Schulamts vor. Dieses bekräftigt laut Faulhaber noch einmal ausdrücklich, dass die Integrität des Schulstandorts Leutesheim in keiner Weise gefährdet ist. Ortschaftsrat Hans Baas (SPD) merkte an, dass man schon allein aus der Tatsache, dass das Land in den kommenden vier Jahren 1,7 Millionen Euro in die Leutesheimer Grundschule stecken wird, »eine gewisse Sicherheit herauslesen« könne. Faulhaber forderte Kehls OB Toni Vetrano deshalb auf, »das Bekenntnis zum Schulstandort Leutesheim nun endlich auch einmal deutlich so zu kommunizieren«.

Text: Antje Ritzert/red
Foto: Marco Karch

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