Der Ortschaftsrat Leutesheim hat sich gegen die Einrichtung einer Schulkindbetreuung in Bodersweier ausgesprochen. Zwei Ratsmitglieder enthielten sich bei der Abstimmung. Der Rest war gegen eine auswärtige Betreuung von Schülern der Grundschule Leutesheim. Die Bürgervertreter der Nachbargemeinde hatten im Oktober 2022 den Antrag gestellt, im ehemaligen Schulgebäude in Bodersweier eine zusätzliche Betreuungsgruppe für Grundschüler einzurichten. Der Gemeinderat der Stadt Kehl wird dieses Woche über diesen Antrag entscheiden.
Heinz Faulhaber erklärte, dass bei dieser Debatte der Grundschulstandort Leutesheim nicht in Frage gestellt wird. „Die Schule ist und bleibt in Leutesheim“, sagte der Ortsvorsteher. Der Grund für die ablehndende Haltung des Ortschaftsrat Leutesheim ist ausschließlich finanzieller Natur. Aus der Gemeinderatvorlage der Stadt werden die Kosten mit 87.000 Euro für eine zusätzlich Gruppe beziffert. Darin enthalten sind neben Pesonalkosten für das pädagogische und hauwirtschaftliche Personal auch die Verwaltungskosten, das Mittagessen, pädagogisches Material und weitere Sachkosten. Für die Möblierung und eine Grundausstattung müssten einmalig 7.500 Euro ausgegeben werden.
Durch die Einrichtung einer zusätzlichen Gruppe in Bodersweier würden sich die Betreuungskosten in Leutesheim erhöhen. Bei der Schulkindbetreuung in Leutesheim handelt es sich aktuell um einen sogenannten Defizitvertrag. Das heißt: Die betreuende Caritas berechnet die Gesamtkosten abzüglich der Zuschüsse vom Regierungspräsidium und abzüglich der Einnahmen durch Elternbeiträge, erklärte die städtischer Bereichsleiterin Binja Frick in der Sitzung. Für den Standort Leutesheim würde sich bei einer zusätzlichen Betreuung in Bodersweier die Elternbeiträge verringern. Das Modell „Verlässliche Grundschule“ und die flexible Nachmittagsbetreuung war in Leutesheim im März 2022 mit zwei Gruppen eingerichtet worden. Die Betreuungszeiten umfassen eine Frühgruppe mit einer Stunde vor Schulbeginn, die „Verlässliche Grundschule“ bis 14 Uhr und eine flexible Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr. Hinzu kommt die Betreuung an 30 Ferientagen.
