In Leutesheim geht ein Ära zu Ende: Der »Elektro-Keck« schließt sein Ladengeschäft

Kehl-Leutesheim. Das Ladengeschäft von Elektro Keck in Leutesheim schließt zum Jahresende. Damit geht eine knapp 65-jährige Ära zu Ende.

Das Fachgeschäft in der Badener Straße 7 wurde 1953 von Friedel und Albert Keck sen. gegründet. Albert Keck war zu dieser Zeit Elektriker beim Überlandwerk Achern. Das gehörte zur RWE-Tochter Rheinelektra AG, die Kraftwerke, Hochspannungsleitungen, Trafos und Ortsverteilungsnetze baute und in den fünfziger Jahren mit der Eröffnung von Fachgeschäften in das wachsende Segment der Haushaltsgeräte einstieg. So kam auch ein Rheinelektra-Geschäft nach Leutesheim. Der Laden wurde bei den Kecks im Erdgeschoss des Wohnhauses integriert. Friedel Keck verkaufte von der Glühbirne bis zur Waschmaschine so gut wie alles. 1969 zog sich die Rheinelektra aus dem Bereich Haushaltgeräte zurück. Friedel und Albert Keck sen. betrieben das Geschäft auf eigenen Namen weiter.

1976 musste Sohn Albert sein Mathe- und Physikstudium abbrechen, um das elterliche Geschäft weiter zu führen. Die Eltern traten aus gesundheitlichen Gründen kürzer. 1982 starb Vater Albert Keck. Der Sohn und Ehefrau Sonja bauten den Laden vier Jahre später um. Die Verkaufsfläche wuchs. 1992 stellte sich das Unternehmen mit dem Einstieg in den Bereich Elektro-Installation auf ein zweites Standbein. Die Kunden kommen vorrangig aus Industrie und Gewerbe. Zwei Jahre später wurde eine Werkstatt in das mittlerweile ständig erweiterten Wohn- und Geschäftshaus integriert. Elektro-Keck war viele Jahre auch Ausbildungsbetrieb.

Das Geschäftsmodell hat sich in den Jahren gewandelt. Auch die Kundenstruktur. In den sechziger, bis achtziger Jahren stand eine Stereo-Anlage praktisch bei jedem Konfirmanden ganz oben auf dem Wunschzettel, erinnern sich Sonja und Albert Keck.

An den damaligen Fernsehgeräten konnte man noch selbst Reparaturen durchführen. Heute ist das nicht mehr möglich. Mittlerweile haben die großen Elektrogeräteproduzenten eigene Servicecenter und im Internet werden Geräte teilweise zu Preisen verramscht, die unter den liegen, zu denen Elektro-Keck einkauft.

Sonja und Albert Keck sind mit diesem Wandel trotzdem immer gut klar gekommen. Der Service, den das Leutesheimer Unternehmen rund um die Produktpalette angeboten hat, sei immer gut angekommen. Insbesondere bei den Kunden, die dies zu schätzen wissen.

Albert Keck kam dieses Jahr ins Rentenalter. Tochter Tina ist im Gesundheitswesen tätig, eine familiäre Nachfolge daher nicht in Sicht. Elektro Keck in Leutesheim wird daher zum Jahresende das Ladengeschäft in der Badener Straße 7 schließen. Serviceleistungen will Albert Keck weiterhin noch anbieten.

Text u. Foto: Jürgen Preiß

 

 

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