geplanter Anbau Grundschule

Baubürgermeister Wuttke erteilt Grundschul-Außenklasse in Bodersweier klare Absage

Kehl-Leutesheim (pr). Leutesheims Rathauschef Heinz Faulhaber hat den geplanten Anbau an das Grundschulgebäude in der öffentlichen Ratsitzung gegenüber Kritik von außen verteidigt. Gegenwind hatte es zuletzt aus Bodersweier gegeben. Die Ortsvertreter des Nachbarortes monierten, dass die Leutesheimer Grundschule einen Anbau erhalten soll. Währenddessen stünden in Bodersweier frühere Klassenzimmer der stillgelegten Werkrealschule leer. Der Leutesheimer Anbau sei aus dieser Sichtweise nicht wirtschaftlich. Bodersweier kämpft um eine Grundschul-Außenklasse. Die Kinder aus dem Nachbarort gehen in die Leutesheimer Grundschule.

Leutesheims Ortsvorsteher Heinz Faulhaber sagte in der öffentlichen Ratsitzung, dass das staatliche Schulamt Offenburg zu diesem Thema bereits im Jahr 2016 deutlich Stellung genommen habe. Überlegungen, einen Teil der Grundschule Leutesheim nach Bodersweier auszulagern, wurden eine klare Absage erteilt, erinnerte der Rathauschef. Kleinst-Standorte, wie in Bodersweier gefordert, sollen nach Meinung des Schulamtes vermieden werden. Größere Einheiten machten pädagogisch und organisatorisch deutlich mehr Sinn. Das staatliche Schulamt plädiert deshalb dafür, den bewährten Grundschulstandort zu belassen und eine sehr gut funktionierende Einheit nicht ohne Not auseinander zu reißen, zitierte Rathauschef Heinz Faulhaber.

Auf die Thematik angesprochen sagte Baubürgermeiser Thomas Wuttke, dass die Kehler Stadtverwaltung keine Veranlassung habe, an der jetzigen Situation etwas zu ändern. Die Leutesheimer Schule werde derzeit mit erheblichem Aufwand für die nächsten 20 bis 30 Jahre fit gemacht. »Wir sehen keinen Grund an dieser Ausrichtung etwas zu ändern und haben den Bodersweierer Ortsvertretern das auch mitgeteilt«, sagte Thomas Wuttke.

Mit der Sanierung des Schulgebäudes in Leutesheim wurde im Jahr 2019 begonnen. Bis Ende 2023 werden 1,7 Mio. Euro aus dem Schulsanierungsprogramm von Land und Bund investiert. Zusätzlich gibt es noch Mittelzuweisen für die digitale Ausstattung. Dem ab dem Jahr 2025 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung will auch die Grundschule Leutesheim gerecht werden. Im Februar letzten Jahres hat der Ortschaftsrat einen Antrag auf Ganztagesbetreuung im Rahmen des Schulsanierungsprogramms gestellt. Für diesen Zweck muss das Schulgebäude räumlich erweitert werden.

Im Zuge der Digitalisierung der Grundschule Leutesheim wird in Kürze ein neuer, kleiner Abstellraum für die benötigte Laptop-Ladestation im Flur des Gebäudes entstehen. Die mobilen Computer sollen in dem neu geschaffenen Kleinstraum im Obergeschoss aufgeladen werden. Der zusätzlichen Abstellraum soll von der Firma Schwarzwald Akustik hergestellt werden. Sie erhält in diesem Zusammenhang den Auftrag für die Errichtung einer Metallständerwand im Flurbereich des Oberschosses. Darin eingebaut wird eine feuerhemmende Tür. Kosten soll die Maßnahme insgesamt rund 3 000 Euro. Der Ortschaftsrat Leutesheim hat der Auftragvergabe zugestimmt.

Dringend erneuert werden muss die undicht gewordene Innenhaut des Erd-Heizöltanks vor der Mehrzweckhalle. 50 000-Liter-Tank und Innenhülle sind mittlerweile 20 Jahre alt, hieß es in der Vorlage für den Ortschaftsrat. Das Leckanzeigegerät hat die Undichtigkeit festgestellt. Um eventuelle Schäden durch das Austreten von Heizöl zu vermeiden, muss die Innenhülle umgehend ausgebaut und erneuert werden. Der Erdtank ist nahezu voll. Das Heizöl muss in Fahrzeuge abgepumpt werden. Die Maßnahme wird von der Firma Goos aus Windschläg ausgeführt und kostet rund 10 000 Euro. Der Ortschaftsrat hat der Auftragvergabe zugestimmt.

Die Leutesheimer Grundschule wird derzeit mit erheblichem Aufwand für die nächsten 20 bis 30 Jahre fit gemacht. Überlegungen aus dem Nachbarort, einen Teil der Grundschule nach Bodersweier auszulagern, erteilte Kehls Baubürgermeister eine klare Absage.

Text/Foto: Jürgen Preiß

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