SWEG-Ärger: Bürger verärgert über neuen Busfahrplan

Kehl-Leutesheim. Frauen aus Leutesheim haben sich in der jüngsten Ortschaftsratsitzung massiv über die neue Busverbindung nach Kehl beschwert.

Die Fahrtzeit habe sich nach Einführung des Stadtbuskonzepts deutlich verlängert. Die Tour sei umständlich und beschwerlich für ältere Leute, hieß es in der Versammlung. Der Ortschaftsrat versprach, sich um die Angelegenheit zu kümmern. »Wir werden die Zuständigkeiten klären und schauen auf welche Weise Einfluss genommen werden kann«, sagte Margot Wohlbold-Melet.

»Die Busfahrt nach Kehl dauert nun 18 Minuten und damit doppelt so lang wie früher. In der Zeit fährt man ja nach Offenburg«, klagte eine ältere Frau. Das größte Problem der Fahrgäste scheint zu sein, dass man nun am Bahnhof umsteigen muss um in das Stadtzentrum zu kommen. Das am 10. Dezember eingeführte »Stadtbuskonzept Kehl« sieht vor, dass die SWEG mit ihren Bussen von Freistett kommend nicht mehr wie bisher direkt das Stadtzentrum ansteuert, sondern nun über die Hafenzufahrt, Graudenzer Straße, vorbei an »Lidl« und »Aldi« zum Bahnhof kommt. Um von dort in das Stadtzentrum zu gelangen, müssen die Fahrgäste größtenteils umsteigen. »Dazu haben wir nur ein oder zwei Minuten Zeit«, beschwerte sich eine ältere Frau im Bürgersaal. Leute, die nicht gut zu Fuß wären, seien nun angeschmiert.

Dass »Aldi“ oder »Lidl« seit kurzem angefahren werden, bringe überhaupt nichts, monierte ein weiterer Sitzungsgast. Dort kaufe man nur ein, wenn man mit dem Auto hinfährt. Auch fahre der Bus nicht nach Plan, wurde weiter kritisiert. Will man zum Orthopäden in der Friedensstraße, müsse man feststellen, dass der SWEG-Bus nicht wie angekündigt bei der Deutschen Bank halt mache. Die Busfahrer stünden unter enormem Zeitdruck. Die Allensteiner Straße sei ein regelrechtes Nadelöhr, durch das sich der Bus nur mit Verspätung durchzwängen könnte. »Seit der neue Fahrplan eingeführt ist, komme ich meistens eine Viertelstunde zu spät zum Schaffen. Und dann sollte ich eigentlich zehn Minuten früher gehen, damit ich den Bus nach Hause noch erwische«, klagte eine berufstätige Leutesheimerin. Das alles passe einfach nicht mehr zusammen. »So wie die SWEG jetzt fahre, wird sie Fahrgäste verlieren«, mahnte die Frau.

Peter Harter von SWEG erklärte auf Anfrage, dass die neue Fahrroute in der Tat eine Umstellung für die Fahrgäste bedeute, an die man sich gewöhnen müsse. Mit dem neuen Fahrplan habe man aber erreicht, dass der Bus von Leutesheim nach Kehl nachmittags nun im Ein-Stunden-Takt fährt. Bei zwei Drittel der Fahrten müsse am Bahnhof noch umgestiegen werden um in die City zu kommen. Hier sei die SWEG noch um Verbesserungen bemüht, so Harter.

Am liebsten hätten die Leutesheimer gerne ihre alte Bushaltestelle in der Großherzog-Friedrich-Straße wieder zurück, hieß es in der Versammlung. Wenn man diese Stelle direkt anfahren würde, wären offensichtlich viele Probleme gelöst, so die Feststellung in der Bürgerfragestunde. Auch könnte man dort in dem Bushaltehäuschen Schutz vor Wind und Wetter finden. Die neue Haltestelle vor dem Eingang zur Buchhandlung Baumgärtner sei völlig ungeschützt und am Bahnhof pfeife einem sowieso der kalte Wind um die Ohren.

Text/Foto: Jürgen Preiß

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