Musikfest-»Schliffdi«: Leutesheim eröffnet das »Weiße Rössl« am Baggersee

Kehl-Leutesheim. Am frühen Montagabend wurde beim Leutesheimer Musikfest das »Weiße Rössl am Baggersee« mit vielen Gästen feierlich eröffnet. Bei dem faschingsähnlichen, hausgemachten Schliffdi wurde ein Blick in die Volksmusikbranche geworfen.

Dieter Schmidt hatte das knapp vierstündige Live-Spektakel und die amüsanten Videoeinspielungen inszeniert. Die Gäste im vollbesetzten Festzelt erlebten ein mit vielen Höhepunkten gespicktes, kurzweiliges Programm.

Das Mariandel (gespielt von Melanie Preiss) und Michael (Tobias Zimmer) standen im Mittelpunkt bei der Wiedereröffnung des weltberühmten »Weißen Rössls«. »Portier« Jochen Hummel, »Page« Martin Schneider und »Wirtin« Lena Hauß attestierten.

Die Litzmer Prinzengarde schlüpfte in die Rolle von Pagen und Zimmermädchen. Für das leibliche Wohl sorgte der Gesangverein mit Sauerkraut und Salzburger Nockerln aus dem Thermomix.

»Tagesschau-Sprecher« Boris Faulhaber und sein Reporter vor Ort (Mario Hauß) kündigten an. Leutesheim kann derartige Großprojekte lässig stemmen. Ortssteher Heinz Faulhaber hatte daran keinerlei Zweifel. Er rief den »Nationalitzmus« aus. In Anlehnung an »Litze«, wie Leutesheim auch genannt wird. Als »Heinz und in Heinzelmännchen« kamen Faulhaber und die Ortschaftsräte (Gruppe Ottmar Schneider) ins Zelt gefahren. Der Chef auf dem Hochrad. Die Räte zwei Etagen tiefer.

Der Hummel-Clan wurde vorgestellt. Sie haben die Macht in Litze und besetzen alle wichtigen Posten. Heinz Faulhaber hat eingeheiratet und gehört auch dazu, so die Info in dem auf Großleinwand projizierten Videofilm.

»Küss die Hand schöne Frau, ihr Augen san so blau« sangen Edgar Hummel und seine »Katastrophensänger« im Anschluss. »Regisseur« Torsten Keck und seine »Assistentin« Ralf Ross zeigten sich mit dem Ablauf der Show anfangs nicht ganz zufrieden. Das »Mariandel« Melanie Preiss musste mehr Ausschnitt zeigen. »Page« Martin Schneider riss sich die Kleider vom Leib und mimte eine »Sexbomb mit 190 Pfund«.

Das ließ die Zuschaltquoten steigen. Alle waren happy. Tobias Zimmer sang mit dem Sängernachwuchs »Schön ist es, auf der Welt zu sein.« Dazu gab es einen Tanz der Turnerkinder von Nicole Maier-Heidt. Der Gärtner aus Auenheim, Christian Habelt, und der Musikverein überreichten Blumen.

Hans (SVL-Boss Jürgen Hummel) und Hilde (seine Ehefrau Petra) wurden widerwillig einquartiert. Das Seniorenpaar passte zunächst nicht so richtig ins Konzept, wuchs aber in eine Hauptrolle. Von Louis Amstrong (Edgar Hummel) und Hans Moser (Michael Pfeifer) gab es eine hochkarätige Gesangseinlage. Leon Preiss präsentierte sich als Nachwuchstalent der Volksmusik. Der 18-jährige erntete bei seinem Auftritt auf den Tischen mitten im Festzelt tosenden Applaus.

Wellness war nun angesagt beim Synchronschwimmen der Fußballer. »The Show must go on« sang Freddie Mercury (Leon Preiss). Zuvor begleitete er Charlottes Wirths Tanzauftritt am Klavier.

Ein volles Wartezimmer gab es in der Arztpraxis. Die Anwohner aus der Akazienstraße hatten Beschwerden: Zu viel Autoverkehr. Das Programm ging in die Zielgerade. Melanie Preiss war als Helene Fischer »atemlos«. Tobias Zimmer mimte Ex-Dorfchef Ernst Kleinmann, begleitete von der Tanzgruppe »Nachtgrabbe«. Ein Postauto fuhr ins Festzelt. Darauf stand »Heino« Martin Karch, quasi hoch auf dem gelben Wagen.

Weitere Stars wie Udo Lindenberg (Wolfgang Mathiß), eine Gräfin mit Buttler (Martina und Isa Gasi), sechs frischvermählte Hochzeitspaare, die Schwarzwaldmarie nebst Akkordeonspieler und Bierwagen sowie nicht zuletzt Ministerpräsident Kretschmann (Jochen Hummel) waren zu sehen. Frank Schulz sang beim großen Finale »Auf uns«.

Text: Jürgen Preiß
Foto: Marco Karch

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