Mobilfunkmast auf dem Rathausdach

Der Ortschaftsrat Leutesheim ist mit der Installation und dem Betrieb eines Mobilfunkmastes auf dem Dach des Leutesheimer Rathauses grundsätzlich einverstanden. Nicht aber mit einigen Regelungen in dem in der öffentlichen Ratsitzung vorgelegten Vertrag mit der Deutschen Telekom. Außerdem setzten sich die Ratsmitglieder mit Kritik aus den Besucherreihen auseinander. Für Ratsmitglied Hans Bartelme ist die Höhe des Mietentgelts von jährlich 3.000 Euro deutlich ausbaufähig. Moniert hat er ebenso die Gestaltung der Verbraucherpreis-Index geregelt Entgeltanpassung, das einseitige Kündigungsrecht der Telekom sowie die Regelungen bei Vertragsbeendigung. Der Vertrag sieht eine Laufzeit von 15 Jahren vor mit daran anschließendem, einseitigen Optionsrecht der Deutschen Telekom auf Verlängerung um weitere 15 Jahre. Die Mobilfunkantenne soll auf dem Flachdachanbau des Rathauses montiert werden und die Höhe des Gebäudes um 4,5 Meter überragen, teilte Ortsvorsteher Heinz Faulhaber in der öffentlichen Ortschaftsratsitzung mit. Der geplanten Maßnahme vorangegangen waren langjährige Beschwerden über schlechten Mobilfunkempfang im Dorf, berichtete der Rathauschef. Leutesheim sei in diesem Punkt nahezu von der Welt ausgeschlossen.

In der öffentlichen Ratsitzung regte sich allerdings auch Kritik an dem Sendemast der Telekom. Zwei Bürgerinnen regten an, dass sich die Bürgervertreter vor ihrer Entscheidung mehr über mögliche gesundheitliche Auswirkungen eines Mobilfunkmastes informieren sollten. Fragen über die Höhe der Frequenz und ob überhaupt eine „5-G-Technik“ mitten im Ort notwendig sei oder LTE nicht ausreichend sei, müssten vorher dringend erörtert werden, so die Anregung der beiden Bürgerinnen. Die Gemeinde könnte einen Gutachter bestellen, der unabhängig nach dem besten Standort sucht. Und der Mobilfunkmast könnte gegeben falls auch außerorts sein, sagte ein Sitzungsgast. Die Telekom will moderne Technik einsetzen, sagte Volker Pohle. An 5G werde man sehr wahrscheinlich nicht so schnell vorbei kommen. Die Telekom suche nach zentral gelegenen Plätzen auf öffentlichen Gebäuden. Deshalb fiel die Auswahl auf das Rathausdach, erläuterte Ratsmitglied Thorsten Hummel. Bezüglich der Strahlenbelastung müsse man auf die Kompetenz der Bundesnetzagentur vertrauen. Das seien die Spezialisten. Ungeachtet dessen werde der Ortschaftsrat die Sorgen und Ängste der Anwohner über eine hohe Strahlenbelastung erst nehmen, sagte Volker Pohle. Das öffentliche Interesse werde aber sehr wahrscheinlich über dem privaten stehen. Für Hans Bartelme, der auf seinem Aussiedlerhof direkt unter einem Mobilfunkmast wohnt, ist die Diskussion einer besseren Mobilfunkausstrahlung in Leutesheim auch eine Frage, ob man guten Handyempfang oder komplett sauber leben will.

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