Bauarbeiten des Leutesheimer Rasen-Urnen-Grabfelds fast fertig

Kehl-Leutesheim. Zwar hat der „Litzemer“ Ortschaftsrat den Auftrag erst auf seiner jüngsten Sitzung am Montagabend abgesegnet. Doch die Baufirma ist mit den Arbeiten auf dem Leutesheimer Friedhof schon fast fertig. Der geschwungene Weg, der das zukünftige Rasenurnen-Grabfeld durchquert, ist bereits erkennbar. Ebenso die ovale Fläche in der Mitte des Weges, die noch mit zwei Holzbänken bestückt wird und den Hinterbliebenen als zentrale Anlaufstelle dienen soll. In wenigen Tagen soll auch schon der zwei Meter hohe Gedenkstein geliefert werden, an dem die Angehörigen kleine Tafeln mit den Namen der Verstorbenen oder Ähnlichem anbringen können.

Diese Form der Rasenurnen-Bestattung ist derzeit einmalig in Kehl. Der Idee vorangegangen waren mehrere Sitzungen des Leutesheimer Ortschaftsrats, auf denen das Gremium diesem Modell nach und nach Gestalt verlieh. Die Leutesheimer wollten eine „echte Alternative“ zu den bisherigen Kehler Bestattungsformen anbieten. Ursprünglich hatten sie sich einen sogenannten „Friedwald“ vorgestellt, der aufgrund der Lage und der Beschaffenheit des Friedhofes jedoch nicht realisiert werden konnte.

Die jetzt gefundene Lösung kommt einem „Friedwald“ aber sehr nahe: Auf der Fläche um den geschwungenen Weg herum werden sieben Tulpenbäume und Pazifische Ahorne – also große, ausladende Solitärbäume – gepflanzt. Unter jedem dieser Bäume gibt es 16 Segmente, die mit jeweils zwei Urnen bestückt werden können. Nur die Stadtverwaltung kennt den genauen Platz der Urnen, denn nach der Bestattung wächst Gras über die Gräber.
Thomas Zipp vom Grünflächenmanagement der Stadt Kehl verwies auf der Sitzung noch einmal auf die Besonderheit dieser Bestattungsform: „In den Monaten nach der Beerdigung werden Blumenablagen auf der Grabstätte natürlich toleriert, aber ansonsten ist der zentrale Platz für Blumen und Kerzen der Gedenkstein.“ Ein Segment des Rasenurnen-Grabfelds kostet 96 Euro pro Jahr. Die Mindestlaufzeit der Gräber beträgt 15 Jahre.

Text/Foto: Antje Ritzert

 

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