Leutesheim will sein Brennholz wieder versteigern

Der Ortschaftsrat Leutesheim will bei der Vergabe von Brennholz wieder zurück zum Versteigerungsverfahren. In der vergangenen Saison war es in der Gesamtstadt Kehl verlost worden. In der öffentlichen Ratsitzung am Montagabend sollten die Leutesheimer ihre Meinung dazu abgeben, ob das Holz weiterhin im Losverfahren verkauft werden soll. Die Bürgervertreter lehnten alle sechs aufgeführten Beschlusspunkte zu diesem Vergabeverfahren ab.

Vorangegangen war eine Umfrage des Landratsamtes bei den Brennholzwerbern. Leutesheim hatte daran aus Kosten- und organisatorischen Gründen verspätet teilgenommen und blieb aus diesem Grund beim Ergebnis unberücksichtigt, teilte Ratschreiber Alex Geiger dazu mit. Warum der Ortenaukreis die Erhebung durchführte, wusste niemand am Leutesheimer Ratstisch. Nur 15 Prozent der Werber hätten an der Erhebung teilgenommen. Das sei nicht repräsentativ, sagte dazu Hubertus Wittke in der Bürgerfragestunde. Ergebnis der Umfrage war, dass die Kehler Bürger mit der Verlosung nur zum Teil zufrieden waren. Moniert wurden insbesondere die Poltergrößen und der hohe Anteil von Pappelholz mit geringerem Brennwert. So stand es in der Gemeinderatvorlage.

Ortsvorsteher Heinz Faulhaber sagte, dass die bisherige Holzvergabepraxis in Leutesheim offensichtlich nicht gesetzeskonform sei. Bislang konnten dort nur Leutesheimer Bürger Brennholz erwerben. Die Kontingente wurden höchstbietend versteigert. „Jeder Interessierte konnte das Holz vorher anschauen und einschätzen, ob das für ihn passt“, erläuterte Heinz Faulhaber. Beim Losverfahren werde das Holz quasi blind verkauft. Das hätte für großen Ärger auf der Käuferseite geführt. Die Werber mussten im Nachhinein oftmals feststellen, dass sie mit ihrem PKW-Anhänger garnicht an das Holz rankommen, erläuterte der Rathauschef. Holzkontingente wurden daraufhin teils wieder zurückgegeben, was wiederum in der nächsten Saison zum Ausschluss bei der Holzvergabe führen kann, monierte Heinz Faulhaber. „Ein Verlosen wird dem Wert des Brennholzes nicht gerecht“, sagte der Ortsvorsteher. Holz könne man nicht mit Kartoffeln vergleichen. Eine Verlosung sei komplett unpersönlich. Die Versteigerung hingegen genieße in Leutesheim einen hohen Stellenwert. Das wolle man so schnell nicht aufgeben, erklärte Heinz Faulhaber.

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