Am Pfingstsonntag konnte in Litze ein besonderer Gottesdienst gefeiert werden: Zunächst wurden die Besucher/innen durch Tauben und Flammen empfangen, die von den Schulkindern gemalt worden waren. Diese symbolisieren den Heiligen Geist, der an Pfingsten zu den Jüngern Jesu gekommen ist und damit den „Geburtstag der Kirche“.
Das passende „Geburtstagsgeschenk“ brachte dann die Textilkünstlerin Anet Hildebrand aus Dresden mit, nämlich das rote Parament, das von nun an an Pfingsten und an der Konfirmation den Altar schmücken wird.
Damit sind die vier Paramente, grün, weiß, violett und rot vollständig und zeigen als Altarbehang die Feste im Kirchenjahr an. Dabei symbolisiert Weiß das Licht und damit Ostern, Weihnachten und die übrigen Christusfeste. Violett als Farbe der Buße und der Vorbereitung auf die großen Feste hängt im Advent, in der Passionszeit und am Buß- und Bettag- Rot ist die Farbe des Pfingstfeuers und wird an Pfingsten und an den Konfirmationen zu sehen sei. Grün symbolisiert die aufgehendes Saat und ist an allen anderen Tagen zu sehen. Einzig am Karfreitag bleibt der Altar schmucklos.
Frau Hildebrand hat die Entwürfe für die Kunstwerke, die allesamt von Hand gewebt sind, speziell für die Leutesheimer Kirche gefertigt, darum finden sich darauf Bezüge z. B. zum Chorbogen oder zum Buntglasfenster. Ansonsten sind die Motive abstrakt, und als Pfarrer Allgeier im Gottesdienst die Gemeinde fragte, was die Betrachter denn darin sehen können, kamen auch ganz unterschiedliche Antworten: ein Kahn, eine Flamme, Tropfen aus der Taufschale, eine Zunge.
Die Künstlerin lässt damit Raum für eigene Interpretationen und Gedanken – die Paramente erzählen in Bildern aus der Bibel und aus dem Leben.
Einmalig war der Anblick von allen Paramenten nebeneinander. „Der Bogen ist vollständig“, freut sich Hille Ziegler, damit wurde für die renovierte Kirche der i-Punkt gesetzt.
Text/Fotos: Hille Ziegler
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