Firma Jaco feierte sein 50jähriges Bestehen mit einem »Tag der offenen Tür«

Kehl-Leutesheim. Am Donnerstag blieben in Leutesheim und den umliegenden Ortschaften viele Küchen kalt: Nahezu 1.000 Besucher verspeisten bei der Firma Jaco in Leutesheim beim »Tag der offenen Tür« einen 430 Kilo schweren Ochs am Spieß.

Die Gäste nahmen bei der 50. Geburtstagfeier des Kunststoff-Verpackungsspezialisten aber auch jede Menge Informationen auf. Bei den von Mitarbeitern geführten Rundgängen durch die Betriebsgebäude wurde viel Wissenswertes vermittelt. Jaco ist einer der ganz Großen in Europa wenn es um Kunststoffverpackungen geht. Das wurde am Feiertag deutlich. Namhafte Kunden aus der Pharmaindustrie zählen zu den Kunden. Und spätestens wenn die Besucher in dem Bereich, wo die Röhrchen bedruckt werden, die Aufschriften dieser Firmen lasen, ging ein »ach so« oder ein »aha« durch den klimatisierten Produktionsraum.

Mitarbeiter zeigten ihren Familienangehörigen nicht ohne Stolz, wo sie täglich ihr Brot verdienen. 140 Beschäftigte zählt Jaco mittlerweile an zwei Standorten. In Leutesheim, wo vor 50 Jahren alles begann, und im elsässischen Kirchheim.

Der Firmengründer war in einem Film zu sehen. Wilhelm Jaeniche, im betagten Alter von über 95 längst verstorben, prüfte in dem historischen Streifen von 1981 die Qualität seiner Röhrchen. Vorher hatte Jaeniche an gleicher Stelle Tabak gelagert und verarbeitet.

Ein »Hallo« gab es auch mit Jaco-Rentnern und früheren Mitarbeitern. »Ich habe den Betrieb nicht wieder erkannt«, sagte eine frühere Beschäftigte aus Leutesheim, die vor vielen Jahren Röhrchen vom Fließband in einen Karton setzte. Heute übernehmen diese Arbeit weitgehend Maschinen. »Es sind teilweise die modernsten auf der ganzen Welt«, erklärte Willi Jaeniche, Enkel des Firmengründers und geschäftsführender Gesellschafter in dritter Generation. Ganz stolz ist der Chef auf eine 8-Farben-Bedruckungsmaschine, die Qualitäten in höchster Brillanz liefert.

Im Bereich Spritzguss produziert Jaco mit 20 Maschinen über 1 Million Röhrchen, Dosen, Messbecher und Dosierspender – pro Tag wohlgemerkt. Dafür benötigt die Leutesheimer Firma 250 bis 300 Tonnen Rohmaterial im Monat. Der Kunststoff wird unter anderem von BP, Dow Chemicals oder Exxon geliefert.

Der Stromverbrauch liegt laut Firmenangaben bei 400.000 Kilowattstunden im Monat. Das ist in etwa dreieinhalb mal so viel von dem was alle Haushalte in Leutesheim verbrennen. Zumindest am Donnerstag wurde in vielen Küchen des Orts aber kaum Strom verbraucht.

Text/Foto: Jürgen Preiß

 

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