Die Litzmer Narren dürfen kostenlos aufm Grünstreifen parken

Beste Unterhaltung gab es am Samstagabend über drei Stunden lang in der zu einem Narrenschiff umfunktionierten Leutesheimer Mehrzweckhalle. „Drei Jahre lang waren wir in unbekannten Gewässern. Schön, dass wir jetzt endlich wieder präsent sein dürfen,“ freute sich Petra Hummel, die zusammen mit Martin Schneider und Jochen Hummel sehr amüsant durchs Programm führte. Den Gäste in der vollbesetzten Halle wurde einiges geboten. Sogar kostenloses Parken auf dem Grünstreifen. „Wir konnten mit dem Ordnungsamt der Stadt nach der Übergabe eines Geldkoffers eine unbürokratische Lösung finden“, berichtete Büttenredner Christian Habelt. „Ordnungsamt helau, Grünstreifen helau, Strafzettel helau“, skandierten die Litzmer Narren.

Was ist in drei Jahren nicht alles passiert, zählte Christian Habelt bei seiner Büttenrede auf: Trump weg, Merkel weg, Vetrano weg, Baran weg , Ortsvorsteher – Habelt zog dann aber schnell die Handbremse. Mehr über den Litzmer Rathauschef sei am Montag auf dem Fasnachtswagen zu erfahren.

Viel zu berichten hatte der 1. Offizier an Bord, Boris Faulhaber. Er klärte darüber auf, dass ein unsauberer Seemann ein Meerschweinchen ist. Und dass der Hund schon mal übrig bleiben kann, wenn man einen blinden Passagier über Bord wirft. Viele, gut aussehende junge Matrosen waren danach zu sehen. Die Litzmer Fußballer zeigten mit Taucherbrille und Schwimmflossen einen gut einstudieren Tanz. Ein echter Hingucker war auch die Litzmer Prinzengarde. Das sehr talentierte Team von Charlotte Wirth und Alina Fimeyer glänzte bei ihrem Auftritt und erntete dafür verdienten Applaus.

Ramba zamba gab es im Altenbruchwald. Rotkäppchen Anthonia Müll machte die Bekanntschaft mit dem bösen Wolf (Bettina Hauß), Frau Holle (Christel König), der Hexe (Elke Durban), Rapunzel (Martina Reiß) und dem Rumpelstilzchen (Dieter Thorwarth).

Eine saubere Sache war der Vollwaschgang von Jochen Hummel und Martin Schneider. Begleitet von Rainer Wörner kreierten sie im Waschanlagenkostüm den Litzmer Bürstensong. Seit 25 Jahren fester Bestandteil der Litzmer Fasnacht sind Petra und Jürgen Hummel. Die beiden schlüpften in die Rolle von in die Jahre gekommenen, leicht dementen Freundinnen. Sie probten ein Theaterstück in Zeitlupe, was bestens ankam. Die Beiden sind ein echtes Highlight der Litzmer Fasnacht.

In die Tiefen des Meeres tauchten Evi Wirth und die beiden Heidt-Töchter Birgit und Nicole mit ihrem Tanzteam ab. Magisch leuchtende Tintenfisch und ein gefräßiger Hai waren in 3D, also live und hautnah zu sehen. Das war schon was Besonderes, echt fernsehreif.

Reichlich Durst hatten die Litzmer Narren. Ottmar Schneider holte mit seinem Amora-Team deshalb die Pinkelpause auf die Bühne. Da gab es einiges zu sehen. Es blieb aber alles in einem sauberen Rahmen, gelungene Situationskomik pur.

Immer wieder mit tollen Ideen präsentiert sich das detailverliebte Nachtgrabbe-Tanzteam um Sabrina Keck auf der Bühne. Und das schon seit 20 Jahren. Dieses Mal tauchten sie in die Welt mexikanischer Totengestalten ein. Voodoo und Zauberei wurde hervorragend in Szene gesetzt.

Bei ihrer mittlerweile 24. Sitzung stand Melanie Preiss dieses Mal als närrische Hoheit in der Bütt. Sie plauderte aus dem Nähkästchen und verriet auch Intimes. So weiß man jetzt auch, dass die letzte hautnahe Zusammenkunft mit ihrem Mann schon ziemlich lange her ist. „Da hatte Niki Lauda noch beide Ohren“, frotzelte die Litzmer Närrin.

Einen glanzvollen und optisch eindrucksvollen Schlusspunkt setzte das erweiterte Prinzengardeteam, das sich „Hupfdohlen“ nennt. Mit Regenbogenröckchen und einer Freiheitsstatue-Krone setzten sie tänzerisch ein echtes Friedenszeichen. So schön und friedlich kann Litzmer Fasnacht sein.

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