Der Ortschaftsrat Leutesheim will die geplante Erhöhung der Friedhofgebühren in der vorgelegten Form nicht mittragen. Die Bürgervertreter lehnten die städtische Vorlage in der öffentlichen Sitzung am Montagabend einstimmig ab und forderten Nachbesserung bei der Ermittlung der Kalkulationsgrundlagen.
Mit der Erhöhung soll ein höherer Kostendeckungsgrad von aktuell 50 auf 90 Prozent erreicht werden, erläuterte Ortsvorsteher Heinz Faulhaber: Teilweise folgen daraus enorme Gebührensteigerungen. Bemängelt wurde vom Ortschaftsrat, dass die geplante Anpassung nicht transparent dargestellt ist. Die Stadtverwaltung hatte für die Neukalkulation ein externes Büro beauftragt. „Welchen Auftrag das Büro hatte, erschließt sich mir beim Durchlesen dieser Vorlage nicht“, stellte der Rathauschef fest. Die Zahlen, mit denen gearbeitet wurden, insbesondere Flächenangaben, stimmten mit dem was in Leutesheim vorzufinden sei, nicht überein: „Ein quadratisches Urnenreihengrab mit ein Meter Kantenlänge wird mit 1,21 qm angegeben“, rechnete Heinz Faulhaber seinen Ratskollegen vor. Und es gebe weitere Ungereimtheiten. Wenn die Flächen Grundlage der Kalkulation sind, wovon er ausginge, müsste die Vorlage überarbeitet werden.
Wie berechnen sich die Kosten und welche Aufwendungen fließen in die Kalkulation ein, fragte Torsten Hummel in die Runde. Ein Hinweis dafür ergebe sich aus der umfangreichen Ratsvorlage nicht. Auch er wünschte sich hier mehr Transparenz.
Im neu angelegten Bereich des Leutesheimer Friedhofs gibt es 51 Doppel-Wahlgräber, 21 Einzelwahlgräber und 60 Urnen-Wahlgräber. Im älteren Teil sind es 27 Einzel-Reihengrüber, 40 Urnen-Reihengrüber und 35 Urnen im Hain.
Die Ortsverwaltung hatte für die Sitzung anhand der städtischen Vorlage die Kosten für in Leutesheim typische Bestattungsformen zusammengestellt. Ein Urnenreihengrab würde sich von 492 Euro auf 1.145 Euro verteuern. Rechnet man alle erforderlichen Zusatzleistungen hinzu, kommt man allerdings schon auf 2.045 Euro, sagte Heinz Faulhaber. „All inklusive“ sind es beim Laufzeit verlängerbaren Wahlgrab 4.439 Euro und bei einem Doppelgrab 7.290 Euro. Günstiger werden hingegen Urnengräber: Ein Platz für zwei Urnen im Friedwald ähnlichen „Hain“ verbilligt sich von 1.710 Euro auf 1.503 Euro. Inklusive Nebenkosten sind es 2.403 Euro.
Unterm Strich zeigten sich die Ratsmitglieder mit der städtischen Vorlage nicht zufrieden. „Wir hätten gerne Zahlen auf dem Tisch, die zeigen, wie sich die Erhöhung auf die in Leutesheim gängigen Bestattungsformen auswirkt, forderte Ortsvorsteher Heinz Faulhaber.