Der Ortschaftsrat Leutesheim hat der Änderung der Friedhofsatzung in seiner öffentlichen Sitzung am Montagabend einstimmig zugestimmt. Nicht eindeutig geregelt sahen die Bürgervertreter allerdings muslimische Erdbestattungen. Die Satzungsänderung beinhaltet dazu Regelungen.
Leutesheim will sich muslimischen Bestattungen nicht verschließen, so der einhellige Tenor im Ortschaftsrat. „Allerdings bräuchten wir dafür einen Raum für die Waschung des Leichnams“, erklärte Ortsvorsteher Heinz Faulhaber. Außerdem müsste ein muslimisches Grabfeld ausschließlich für Angehörige des Islams angelegt werden. Beides gibt es in Leutesheim derzeit nicht. Im Ortschaftsrat geht man davon aus, dass muslimische Bestattungen vorerst wohl nur in der Kernstadt angeboten werden. Ein Anspruch in Leutesheim lasse sich nach Einschätzung des Ortschaftsrats aus der Satzung nicht ableiten. Falls sich das ändern sollte, wäre man bereit, auf dem Friedhof in Leutesheim die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, hieß es in der Versammlung.
Weil die Anzahl der Sargbestattungen seit einigen Jahren rückläufig ist, gibt es immer mehr freie Plätze auf dem Leutesheimer Friedhof. Urnengräber nehmen deutlich weniger Fläche in Anspruch. In den letzten vier Jahren gab es acht Sarg- und 67 Urnenbestattungen im nördlichsten Kehler Teilort, informierte Verwaltungsleiter Alex Geiger in der Sitzung. Ältere Gräber werden nach Ablauf der Frist von 15 Jahren bei Urnen- und nach 20 Jahren bei Sargbestattung in der Regel abgetragen. Der Bereich des alten Friedhofs ist aus diesem Grund bereits weitflächig geräumt. Wie die frei gewordenen Flächen künftig gestaltet werden, müsse noch geprüft werden, hieß es in der Versammlung. Ratshauschef Heinz Faulhaber kann sich vorstellen, dass dieser Bereich eine parkähnliche Struktur erhält mit einem relativ pflegeleichten Rasenbewuchs, sagte er am Montagabend.
Aktuell gibt es in Leutesheim 250 belegte Gräber, informierte Alex Geiger. Zur Zeit wird der Bereich für eine Urnenbestattung im „Hain“ erweitert. Bei dieser Form der Bestattung werden kleine Gedenktafeln zentral an einem größeren Naturstein angebracht. Eine Grabpflege ist nicht erforderlich. Der genaue Ort der Bestattung darf allerdings nicht markiert werden. Künftig soll es in Leutesheim auch einen Platz für Urnenröhren geben, die mit einer kleinen Grabplatte abgedeckt sind, hieß es in der öffentlichen Ortschaftsratsitzung.