Nepomuks Nightmare ließen es am Samstagabend im Sportfestzelt krachen

Dass Led Zeppelin kein beleuchtetes Luftschiff ist, wissen wohl jetzt alle unbedarften Leutesheimer Sportfestbesucher, denen am Samstagabend die Kehler Band „Nepomuks Nightmare“ die Rockgeschichte der Sechziger und Siebziger Jahre eindrucksvoll näher brachte. Insider schmunzelten über diese Info von Edel-Gitarrist Claus Mündel mit Sicherheit.

Unterm Strich mussten die Verantwortlichen vom gastgebenden Sportverein Leutesheim am Samstagabend aber eins feststellen: Litze nebst Umfeld ist nach vielen glanzvollen und gut besuchten Jahren wohl etwas Rocknacht müde geworden. Nur wenige Tanzlustige fanden sich direkt vor der Bühne auf der Rasen-Tanzfläche ein. Darunter war ein mit Drummer Kuno Siegenführ eng verbundener Fanclub aus dem Hessischen. Der größte Teil der Rocknachtbesucher hielt sich aber im Außenbereich auf, wo die Luft wahrlich nicht so stickig war wie im Festzelt und wo Gespräche sehr wahrscheinlich besser von statten gingen wie im lauten Inneren. Sie versäumten dort allerdings einen außerordentlich gelungenen Auftritt hautnah mitzuerleben.

Die Kehler Band »Nepomuk’s Nightmare« (von links): Claus Mündel,  Hansjörg »Hugo« Huber, Drummer Kuno Siegenführ, Johannes Rahn, Michael Kunkelmann und Klaus Bürkel heizten am Samstagabend in Leutesheim tüchtig ein.

„So eine rockige Band hatten wir in Litze schon lange nicht mehr“, stellte Sportverein-Vostandsmitglied Rainer Hauß fest. Die von 300 Jahren Musikerfahrung gereiften Herren auf der Bühne ließen es am Samstagabend krachen.  Zu hören waren  authentisch gespielte Songs aus der Blütezeit der Rock-Musik, die Highlights aus jener glanz- und kraftvollen Musik-Epoche zwischen 1965 und 1975.

Präsentiert wurde das in einer außergewöhnliche Besetzung mit drei Lead-Gitarren, also eine dreiläufige Riff-Flinte, was man so bestimmt nicht an jeder Ecke zu hören bekommt. Claus Mündel, Hansjörg „Hugo“ Huber und Klaus Bürkel zelebrierten mit ihren Gitarren Status Quo, Deep Purple und natürlich auch die Rolling Stones. Claus Mündel wechselte immer wieder das Instrument. Er hatte eine ganze Reihe speziell für Linkshänder umgebaute Gitarren dabei und begeisterte auch am Keyboard. Michael Kunkelmann begleitete am Bass und Johannes Rahn, ein musikalisches Schwergewicht, beeindruckte bei diesem gelungenen Auftritt mit seiner rockigen Stimme. Am Schlagzeug: Kuno Siegenführ. Der Statitiker brachte die mühsam zusammengeschraubte, altgediente Litzmer Festzeltbühne, fast ins Wankel. Bei der auf zehn Minuten noch abgespeckten Version von  „In a Gadda da Vida“, ein Meilenstein in der Entwicklung des Hard Rocks, zeigte der Drummer, was er drauf hat. Fetten Applaus gab es dafür auch von den Frischluftgästen.

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